Guido Marten, als scheidender Lemförder Ortsbrandmeister konnte eine Vielzahl an Kameraden der beiden Ortsfeuerwehren und viele Funktionsträger aus Gemeinde- und Kreisfeuerwehr, sowie zahlreiche Mitglieder aus Rat und Verwaltung eingangs der Versammlung begrüßen. Besonders freute sich Marten dem erkrankten Kameraden Leon Schliebe via Teams die besten Genesungswünsche live in die Klinik übertragen zu können, schließlich sollte Leon anschließend zum Schriftführer gewählt werden. Weitere erkrankte Kameraden waren ebenfalls online bei der Mitgliederversammlung anwesend. Ein Dank ging an dieser Stelle gleich an die Mitglieder des Lemförder Schützenvereins, die die Bewirtung der Versammlung übernahmen.
Auch wenn der Lemförder Rittersaal schon viele bedeutende Momente in der Lemförder Geschichte erlebt haben wird, die sich daran anschließende Auflösung von gleich 2 Ortsfeuerwehren und die Neugründung einer Ortsfeuerwehr bestimmt noch nicht.
Die Lemförder Ortsfeuerwehr kann nun mittlerweile auf eine 127- jährige sehr bewegte Geschichte mit unzähligen schönen, dramatischen und unendlich traurigen Erlebnissen zurückblicken. Selbst die Quernheimer Kameraden beschlich beim Rückblick auf ihre 78- jährige Geschichte mit Höhen und Tiefen ein wohl eher komisches Gefühl, ihre liebgewonnene Institution im Dorfleben aufzulösen. Für ein paar kurze Momente waren beide Ortschaften „wehrlos“, worauf sich aber schnell die -lang herbeigesehnte- Fusion anschloss.
Genauso wie die einstimmige Auflösung der einzelnen Wehren wurde die neue Ortsfeuerwehr Mitte einstimmig ins neue Leben gerufen. Mit großem Jubel und Freude begrüßten die neuen Mitglieder ihr neues Feuerwehrdasein in dieser nun sehr großen Ortsfeuerwehr mit fast 100 Mitgliedern, die ab dem 1.Mai.2022 eingesetzt werden wird. Dieser Zusammenschluss war über die letzten Jahre in den Köpfen beider Wehren herangereift, erfuhr durch den Feuerwehrbedarfsplan zusätzlichen Fahrtwind und konnte nun endlich als echter Herzenswunsch der Brandschützer umgesetzt werden. Auch die Gemeinde- und Kreisfeuerwehrführung brauchten nicht lange überzeugt werden. Gemeinsam mit Rat- und Verwaltung waren alle zuständigen Entscheidungsträger schnell von dem neuen Konstrukt begeistert. „Wir haben ohnehin schon eng zusammen gearbeitet, warum nicht gleich in einer Ortsfeuerwehr!“, so Guido Marten.
Nachdem nun die Grundlage der neuen Einsatzeinheit geschaffen war, führten Samtgemeindebürgermeister Lars Mentrup und Ehrengemeindebrandmeister Karl-Heinz „Rakete“ Meier durch den Wahlmarathon für die 19 zu wählenden Ämter und Funktionen (s. Personalia).
An die Spitze der Ortsfeuerwehr Mitte wurde der bisherige stellvertretende Lemförder Ortsbrandmeister Tobias Reimann gewählt, der vom ehemaligen Quernheimer Ortsbrandmeister Dominik Fuchs und ehemaligem Lemförder Gruppenführer Bastian Kriedemann, beide als gleichberechtigte Stellvertreter unterstützt wird. Alle Gewählten dankten an dieser Stelle dem ehemaligen Lemförder Ortsbrandmeister Guido Marten für seine langjährige hervorragende Führungsarbeit und sein Engagement bei der Wegbereitung der Neugründung. Die gesamte Versammlung zollte Marten mit ausgiebigen stehenden Ovationen ihrer Dank und Respekt für sein „feuerwehrtechnisches Lebenswerk“. Auch dem scheidenden stellvertretenden Ortsbrandmeister Quernheim, Matthias Buck sprach das Führungstrio seinen Dank aus.
„Ein einmaliger, besonderer Tag, der nicht so schnell vergessen wird!“ Ein Resümee von Lemfördes Samtgemeindebürgermeister Lars Mentrup, das sachlich und emotional diesen historischen Abend zusammenfasst. Mentrup sprach Dank und Anerkennung aus und sprach von seinem „Bekenntnis zur Feuerwehr“. Freiwilligkeit sei ein hohes Gut, das es zu erhalten gilt. In die Zukunft schauend rief der Verwaltungschef andere Feuerwehren auf dazu auf flexibel auf den Wandel der Zeit zu reagieren: „ Man kann sich bewegen, wenn man will!“
Jörg Bömermann, Vorsitzender des Umwelt- Bau und Feuerschutzausschusses, sprach den Wehrmitgliedern seine Hochachtung für ihren unglaublichen Einsatz aus. Lemfördes stellvertretender Ortsbürgermeister Henrik Storck hob die lautlose und unkomplizierte Fusion ohne Druck hervor, die ihres Gleichen sucht. Quernheims Ortsbürgermeister Nils Hoffschneider unterstrich die Bedeutung der Feuerwehr als Eckpfeiler der Sicherheit und Grundstein für eine Wertetradition. Gemeindebrandmeister Friedhelm Dannhus brachte es kurz auf den Punkt: „Gemeinsam sind wir stark!“ Diesen Gedanken erweiterte der Werkbrandmeister der BASF, Martin Niermann, um eine tolle Kooperation und gute Nachbarschaft, zumal das Werk in beiden Ortschaften liegt. Kreisbrandmeister Michael Wessels kam abschließend zum Fazit, das er einen ehrwürdigen und besonderen Tag miterleben konnte und mahnte die neue Bedeutung von Feuerwehr und Katastrophenschutz in der aktuellen weltpolitischen Lage an.
Alle Gäste kamen in ihren Grußworten zu Resümee, das nur mit viel Mut, Zeit, Arbeit und großen Herzblut so eine Fusion möglich geworden. Die besten Wünsche für eine tolle gemeinsame Zukunft der Wehr mit natürlich wenigen Einsätzen begleiten von nun an die junge Ortsfeuerwehr. „ Kommt immer heile und gesund nach Hause!“, wie es Karl- Heinz Meier formulierte.
Foto (Dr. Schütz): Das neue Führungstrio der Ortsfeuerwehr Mitte v.l.n.re.: Samtgemeindebürgermeister Lars Mentrup, scheidender Ortsbrandmeister Lemförde, Guido Marten, Ortsbrandmeister Ortsfeuerwehr Mitte, Tobias Reimann, stellvertretender Ortbrandmeister Ortsfeuerwehr Mitte, Dominik Fuchs und Bastian Kriedemann und Gemeindebrandmeister Friedhelm Dannhus.